Die EuroVelo 11-Route – die Osteuropa-Route
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Die EuroVelo 11-Route ist ein Fernradweg vom Nordkap bis nach Athen. Wir zeigen dir, was du auf dem Weg von Norwegen nach Griechenland erleben kannst.

Als die Sowjetunion Ende der 80er, Anfang 90er Jahren zerfiel, wuchs Europa für viele Menschen zusammen. Um die neuen Länder für alle Radfahrer zugänglich zu machen, erschuf der Europäische Radfahrer-Verband (EFC) das EuroVelo-Netzwerk. Auf insgesamt 90.000 Kilometern wurden bestehende Radwege miteinander verbunden und ausgebaut. Heute, Stand 2025, stehen allen Radbegeisterten 17 EuroVelo-Routen zur Verfügung, welche verschiedene Bereiche Europas auf einigen der schönsten Strecken der Welt durchqueren. Außerdem befinden sich zwei weitere EuroVelo-Strecken in Planung. Wenn du also den Kontinent auf dem Rad erkunden möchtest, sind die EuroVelo-Radwege der perfekte Startpunkt für deine Abenteuer.
Vom Nordkap nach Athen – die EuroVelo 11-Route
Die EuroVelo 11-Radroute hat einen vielsagenden Spitznamen: das „Biest des Ostens“. Dieser Radweg führt dich über 6.550 Kilometer vom Land der Mitternachtssonne bis in die Wiege der Demokratie in Griechenland und gilt als eine der härteren Radtouren im EuroVelo-Netzwerk. Dabei ist die Fahrradtour ein besonderes Erlebnis: meditative Naturlandschaften, uralte Schlösser, verschlafene Dörfer und insgesamt sechs Hauptstädte: Helsinki, Vilnius, Warschau, Belgrad, Skopje und Athen. Die Route ist streckenweise relativ anspruchsvoll, eignet sich aber für Radfahrer jeden Fitnesslevels, da die Etappen in beliebig lange Abschnitte eingeteilt werden können und es keine extremen Herausforderungen, wie Pässe, auf der Strecke gibt. So werden sportliche Fahrer hier genauso eine Herausforderung finden, wie Hobby-Bikepacker oder Familien, die mit ihrem Ca Go FS Life Osteuropa erkunden wollen. Da einige Teile der Radwege nicht vollständig befestigt sind, sollten Rennradfahrer eher auf ein Gravelbike umsteigen.
Der Verlauf der EuroVelo 11-Route
Auf den über 6.500 Kilometern wirst du sehr viele Orte besuchen, mehr als wir in diesem Artikel vorstellen können, daher haben wir hier nur die Highlights der Osteuropa-Route zusammengestellt. Auf der EuroVelo 11-Route passierst du folgende Länder und Städte:
Land | Städte |
Norwegen | Nordkap, Olderfjord, Lakselv, Porsangmoen, Skoganvarre, Karasjok, Karigasniemi |
Finnland | Kaamasmukka, Rajajoki, Huutoniemi, Kaamanen, Inari, Ivalo, Saariselkä, Sodankylä, Rovaniemi, Kemi, Oulu, Kajaani, Kuopio, Jyväskylä, Lahti, Helsinki |
Estland | Tallinn, Loksa, Rakvere (Wesenberg), Väike-Maarja, Simuna, Jõgeva, Tartu, Elva, Otepää, Valga (Walk) |
Lettland | Smiltene, Cēsis (Wenden), Līgatne, Sigulda, Nītaure, Vecpiebalga, Cirsti, Jumurda, Ērgļi, Madona, Viļāni, Rēzekne, Ludza, Dagda, Jaunokra, Aglona, Krāslava, Daugavpils (Dünaburg), Ēģipte |
Litauen | Zarasai, Turmantas, Visaginas, Rimšė, Pamuné, Naujasis Daugėliškis, Ignalina, Saldutiškis, Labanoras, Molétai, Dubingiai, Nemenčinė, Vilnius, Semeliškės, Daugai, Merkiné, Druskininkai, Leipalingis, Vejsieai, Janaslavas |
Polen | Suwałki, Łomża (Lomscha), Ostrolenka, Warschau, Radom, Kielce, Wiślica, Krakau, Tarnów (Tarnau), Nowy Sącz (Neu Sandez), Piwniczna-Zdrój (Kellerhals), Muszyna, Leluchów |
Slowakei | Stará Ľubovňa (Altlublau), Lipany , Sabinov (Zeben), Veľký Šariš, Prešov (Eperies), Košice (Kaschau), Trstené pri Hornáde |
Ungarn | Sátoraljaújhely (Neustadt am Zeltberg), Sárospatak, Tokaj, Tiszalök, Tiszafüred, Szolnok (Sollnock), Csongrád, Szeged (Segedin) |
Serbien | Horgoš, Kanjiža, Senta, Ada, Novi Bečej, Zrenjanin (Großbetschkerek), Titel, Belgrad, Pancevo, Smederevo, Požarevac, Svilajnac, Despotovac, Ćuprija, Paraćin, Ražanj, Aleksinac, Niš, Leskovac, Vranje, Jablanica |
Republik Nordmazedonien | Kumanovo, Skopje, Veles, Negotino, Valandovo, Mrdaja |
Griechenland | Kilkis, Thessaloniki, Alexandreia, Katerini, Larissa, Almiros, Sourpi, Glifa, Lamia, Kamena Vourla, Arkitsa, Chalkida, Athen |
Bitte beachte, dass die Ausweisung mit dem blauen „E“-Schild der EuroVelo-Strecken noch nicht überall auf der Route vollständig ist. Der Fernradweg ist derzeit auch noch nicht in thematische Etappen unterteilt, darum stellen wir hier jedes Land als eine Etappe vor:
EuroVelo 11 Etappe 1 – Norwegen
Deine lange Radtour startet am Nordkap, Europas nördlichstem auf dem Landweg erreichbaren Punkt. Es liegt auf der Insel Magerøya oberhalb des Polarkreises. Hier kannst du je nach Jahreszeit die Mitternachtssonne oder die Nordlichter erleben. Vom Nordkap gibt es nur eine mögliche Fahrtrichtung – in den Süden. Der erste Abschnitt der Norwegen-Etappe verläuft entlang der Europastraße 69 und führt durch die subarktischen Landschaften von Magerøya. Der Radweg schlängelt sich durch kleine Orte und weite Landschaften – eine meditative Fahrt durch das nordskandinavische Land. An der Südküste der Insel wartet dein erstes Highlight der Tour. Der sieben Kilometer lange Nordkaptunnel verbindet Magerøya mit dem Festland. Du teilst dir den Tunnel mit dem Autoverkehr, und an seiner tiefsten Stelle ist der Tunnel oft neblig. Gutes Licht, wie die Supernova Lampen der Ca Go Bikes, ist daher absolute Pflicht.
Auch auf dem norwegischen Festland fährst du in südlicher Richtung. Dabei hältst du dich an der Küste des Porsangerfjords – eine Strecke, die zur Selbstreflektion einlädt. Du wirst fantastische Ausblicke auf das skandinavische Gebirge haben, während das dunkle Wasser des Fjordes dein ständiger Begleiter ist. Dabei passierst du kleine Dörfer voller skandinavischem Charme, wie Kistrand oder Olderfjord, wo du die E69 verlässt und der Europastraße 6 folgst. An der Südspitze des Porsangerfjords erreichst du Lakselv, die Hauptstadt der Kommune Porsanger. Hier biegst du in das Herzland Norwegens ab und tauschst die Fjordküste gegen weite Marschlandschaften und malerische Seen. Du folgst weiterhin der E6 durch die Finnmark, vorbei am Garnisonsort Porsangmoen am See Vuolitjávri und dem malerischen Dorf Skoganvarre am Øvrevann. In Karasjok am Fluss Kárášjohka kannst du den Sitz des samischen Parlaments Sameting besuchen und dich über die Kultur der Ureinwohner informieren. Du folgst dem Kárášjohka nach Osten, bis er in den norwegisch-finnischen Grenzfluss Tana mündet. Von hier geht es wenige Kilometer nach Süden, bis du bei Karigasniemi die Grenze nach Finnland überquerst und deine rund 290 Kilometer lange Etappe in Norwegen beendest.
EuroVelo 11 Etappe 2 – Finnland
Die Etappe in Finnland ist eine gewaltige Fahrt, die auf der finnischen Route 92 „Karigasniementie“ durch Lappland beginnt. Die Tour führt dich gen Osten vorbei an kleinen Orten, wie Kaamasmukka und Rajajoki. Den ersten Stopp solltest du in Huutoniemi am malerischen See Aksujärvi einlegen. Der Ort ist eine gute Gelegenheit, um Energie zu tanken und die charmante Mischung aus klassischen Holzhäusern und moderner Architektur, wie der Kirche des Architekten Aarno Ruusuvuor, zu bewundern. Die Route 92 endet auf der E75 „Kaamasentie“, wo du nach Süden abbiegst, Kaamanen passierst und über die weite Seen-Landschaft Lapplands nach Inari fährst. Hier findet sich das samische Kulturzentrum Sajos und die parlamentarische Vertretung der Samen in Finnland. Hinter Inari geht es für gut 40 Kilometer nach Südosten, vorbei an ruhigen Seen und weitem Marschland bis nach Ivalo. Das Dorf ist das Tor zum Saariselkä, einem beliebten Wintersport-Resortgebiet um das gleichnamige Dorf und den Urho Kekkonen Nationalpark. Weiter geht es über Sodankylä nach Rovaniemi, der Hauptstadt Lapplands direkt auf dem Polarkreis. Die Stadt wurde im zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Heute präsentiert sie sich als ein moderner Ort, mit großem kulturellem Angebot, guten Einkaufsmöglichkeiten. Neben dem Arktikum, einem Museum zur Geschichte Lapplands und zur Arktisforschung, kannst du hier auch den Santa Park besuchen, denn Rovaniemi ist das offizielle Zuhause des Weihnachtsmannes. Hinter Rovaniemi folgst du dem Flusses Kemijoki bis zu dessen Mündung in Kemi am Botnischen Meerbusen. Die Hafenstadt ist bekannt für ihre gotische Kirche aus rotem Backstein, ihre fantastischen Angelplätze und das saisonale Schneeschloss aus geschnitztem Eis.
Du hast nun Lappland verlassen, erreichst die Region Nordösterbotten und radelst entlang des östlichen Ufers des Botnischen Golfs. Der nächste Halt ist die Regionshauptstadt Oulu, die zur Kulturhauptstadt 2026 gewählt wurde. Die Universitätsstadt ist der Austragungsort der jährlichen Luftgitarren-Weltmeisterschaft und des Musikfestivals Qstock sowie zahlreicher weiterer kultureller Angebote. Wenn du nun etwas Pause machen möchtest, kannst du das auf dem wasserseitig gelegenen Platz Kauppatori tun und dort lokale und internationale Gerichte auf dem permanenten Food-Market verkosten. Der EuroVelo 11-Radweg führt nun weg von der Küste in die Region Kainuu. Die Landschaft verändert sich und wird sumpfiger. Für die nächsten 280 Kilometer wirst du auf langen Strecken mit dir allein sein, denn die Region ist sehr dünn besiedelt und zu mehr als einem Drittel von Marsch- und Sumpflandschaften bedeckt, nur unterbrochen von sehr kleinen Dörfern. Die einzige große Stadt ist die Hauptstadt der Region, Kajaani. Hier solltest du dir die Schlossruine aus dem frühen 17. Jahrhundert, das von Carl Engel entworfene Rathaus und die neo-gotische Kirche ansehen.
Die Route führt weiter nach Süden durch Kainuu bis in die Region Nord-Savo und deren Hauptstadt Kuopio. Hier kannst du eine Pause einlegen und dir das breite kulturelle Angebot ansehen, das für jeden Geschmack etwas bereithält: ein Automuseum, zahlreiche Kunstsammlungen, historische Ausstellungen und architektonisch abwechslungsreiche Kirchen. Wenn du deine Vorräte auffüllen, oder einfach nur bummeln, möchtest, bietet der große Marktplatz und die historische Innenstadt viele Gelegenheiten dazu. Weiter geht es durch Mittelfinnland, wo sich die EuroVelo 11-Route durch die finnische Seenplatte schlängelt. Du radelst an stillen Ufern entlang, erkundest kleine Dörfer und tiefe grüne Wälder. Die Stadt Jyväskylä wird dich mit ihrer romantischen Lage direkt am Nordufer des Päijänne-Sees verzaubern.
Du lässt die finnische Seenplatte nun hinter dir und fährst in die Region Päijät-Häme. Du radelst entlang der Ufer des Sees Päijänne, dem zweitgrößten See Finnlands, bis du die Regionshauptstadt Lahti am Südende des Gewässers erreichst. Lahti ist Austragungsort vieler nordischer Skiweltmeisterschaften gewesen und beheimatet zudem die jährlichen Lahti Skispiele. Weiter geht es nach Süden entlang der Höhenzüge des Salpausselkä-Gebirges in die Region Uusimaa, der finalen Region deiner Etappe. Diese endet nach kolossalen 1.600 Kilometern in der Landeshauptstadt Helsinki. Hier solltest du dein Rad abstellen und das kulturelle Angebot dieser einzigartigen Stadt erkunden. Das Amos Rex ist ein unterirdisches Kunstmuseum mit surrealer Kulisse, der Senatsplatz ist mit dem weißen Dom, Senatsgebäude und Universität ein Paradebeispiel für neoklassizistische Architektur und die Temppeliaukio-Felsenkirche ist einzigartig auf der Welt. In der Hietalathi-Markthalle kannst du entspannt bei jedem Wetter shoppen und hervorragenden Fisch und Kaffee genießen. Wenn du die Gastfreundschaft von Helsinki ausreichend genossen hast, kannst du die Fähre nach Tallinn in Estland besteigen.
EuroVelo 11 Etappe 3 – Estland
Die dritte Etappe beginnt in der Hauptstadt Estlands, Tallinn. Wenn du vor deiner 350 Kilometer langen Etappe durch dieses Land etwas Kultur tanken möchtest, ist Tallinn der ideale Ort dazu. Das Estnische Freilichtmuseum, das hervorragend erhaltene Schloss Kadriog und das weltberühmte Fotografiska-Museum werden dich für viele Stunden beschäftigt halten. Ein besonderes Highlight ist das Estnische Meeresmuseum, das nicht ohne Grund als eines der spannendsten Museen Europas gilt. Wenn du dich anschließend auf den Sattel schwingst, geht es an den Deichen der Ostsee-Küste entlang. Hinter dem kleinen Ort Loksa biegst du nach Süden ab ins Hinterland und erreichst Rakvere, auch bekannt als Wesenberg. Hier erwarten dich eine spektakuläre Burgruine und die hervorragend restaurierte historische Straße Pikk in der Altstadt. Die Fahrt geht weiter nach Süden durch den Mõdriku-Roela-Naturpark über Väike-Maarja, Simuna und Jõgeva nach Tartu, der zweitgrößten Stadt in Estland. Als mehrfach ausgezeichneter Nachhaltigkeitsstandort ist die Universitätsstadt ideal, um sie mit dem Rad zu erkunden. Das historische Zentrum, der botanische Garten und die zahlreichen gastronomischen Angebote machen einen Stopp in Tartu zum großen Vergnügen. Die Route führt dich anschließend durch die malerische Kulturlandschaft, vorbei an der Sommer- und Gartenstadt Elva und dem Wintersport-Ort Otepää, in der sich auch im Sommer ein Besuch lohnt. Deine Etappe nähert sich damit dem Ende. Nach einer entspannten Fahrt durch das wunderschöne Südestland mit seinen sanften Hügeln, dichten Wäldern und klaren Seen erreichst du die Stadt Valga, die direkt auf der Grenze zu Lettland liegt. Eine gute Gelegenheit, sich die lebendige Stadt näher anzuschauen und auf dem zentralen Platz, der den lettischen und estnischen Teil miteinander verbindet, einen Kaffee oder Wein zu trinken.
EuroVelo 11 Etappe 4 – Lettland
Von Vargas aus verläuft die EuroVelo 11-Route nach Süden durch den Ziemeļgauja-Naturpark. Die Wege in Lettland sind größtenteils asphaltiert, aber in den ländlichen Gegenden wirst du auf längeren Strecken über befestigte Schotterwege fahren, die je nach Witterung dein fahrtechnisches Können beanspruchen. Hinter dem Naturpark passierst du Smiltene und erreichst schließlich Cēsis (Wenden), eine der schönsten Städte Lettlands. Du solltest dir die mittelalterliche Burg ansehen und durch die Altstadt schlendern. Südlich von Cēsis führt dich deine Tour durch den Gauja National Park und die Stadt Līgatne bis nach Sigulda, einem weiteren Highlight deiner Lettland-Etappe. Du kannst dir gleich zwei Burgen ansehen: die ungewöhnliche Backsteinburg Turaida und die gut erhaltenen Ruinen der Burg des Livländischen Ordens von Sigulda. Von hier geht es weiter nach Osten über Nītaure nach Vecpiebalga, wo du nach Süden abbiegst und via Cirsti und Jumurda durch das Palšu purvs-Naturreservat nach Ērgļi fährst.
Der Radweg führt durch das ostlettische Hochland, dessen Moränenlandschaft von sanften Hügeln, Seen und Mooren geprägt ist. Du radelst weiter nach Osten vorbei an Madona, umrundest den Lubāns-See am nördlichen Ufer und fährst weiter gen Süden nach Viļāni. In dieser alten Stadt kannst du dir die barocke Kirche von 1777 und das historische Grundherrenhaus ansehen. Ein besonderes Highlight ist das strahlend weiße Zisterzienserkloster in Viļāni, welches als eines der außergewöhnlichsten Bauwerke in Lettland gilt. Du schlägst von hier einen Bogen nach Rēzekne. Der Burghügel der Stadt bietet einen reizvollen Blick auf das historische Zentrum und auf das Zeimuļs-Dienstleistungszentrum, welches mit seiner gekippten Architektur zu den meistfotografierten Gebäuden in Lettland gehört. Für einen Shoppingstopp bietet sich die Latgale-Straße mit ihren roten Backsteinfassaden und kleinen Shops an.
Es geht weiter nach Osten, bis du bei Ludza nach Süden abbiegst und vorbei am See Razna in das Dorf Dagda gelangst. Der Radweg verläuft ab hier in westlicher Richtung entlang der P60 vorbei an Jaunokra nach Aglona. Hier steht das bedeutendste religiöse Bauwerk Lettlands, die Basilika der Himmelfahrt der seligen Jungfrau Maria. Die Barockkirche ist die größte Kirche des Landes, ein Zentrum der Marienverehrung und daher ein wichtiges Wallfahrtsziel. Die Reise geht weiter durch den Dridža ezers-Naturpark nach Krāslava am Fluss Düna. Die Stadt wird schon im 9. Jahrhundert als Wikingersiedlung erwähnt und hat eine bewegte Geschichte hinter sich, die sich auch in der abwechslungsreichen Architektur und dem vielseitigen kulturellen Angebot widerspiegelt. Von Krāslava radelst du am Ufer der Düna entlang, bis du in Dünaburg ankommst. Die letzte große Stadt in deiner Lettland-Etappe ist ein architektonisches Highlight. Die 150 Hektar große Festung Daugavpils ist einen Besuch wert, und auf dem Berg der Kirchen findest du Kirchen aller vier in Lettland vertretenden christlichen Konfessionen – eine schöner als die andere. Von Dünaburg ist es nur noch ein kurzer Ritt bis nach Ēģipte, einem kleinen Dorf an der Grenze zu Litauen, wo deine 550 Kilometer lange Lettland-Etappe ein Ende findet.
EuroVelo 11 Etappe 5 – Litauen
Die Etappe in Litauen wird dich auf 600 Kilometern durch die abwechslungsreiche Landschaft und die bewegte Geschichte des Landes führen. Du startest an der Grenze und erreichst kurz darauf Zarasai am Zarasaitis-See. Die Stadt und die umliegende Natur ist ein beliebtes Ausflugsziel, insbesondere im Sommer. Von dort geht es gen Osten nach Turmantas nahe der Grenze zu Belarus, wo du nach Süden in Richtung Visaginas abbiegst. Die Stadt wurde in der Sowjetzeit gebaut, um die Arbeiter zu beherbergen, die das Kernkraftwerk Ignalina gebaut haben. Die Stadt ist eine sehenswerte Mischung aus brutalistischer Sowjet-Architektur und einer modernen Stadt voller kultureller Angebote. Von diesem einzigartigen Ort fährst du nach Süden über Rimšė, Pamuné und Naujasis Daugėliškis nach Ignalina, einem Wintersportort mitten im Aukštaitija Nationalpark. Durch dieses dichtbewaldete Naturreservat führt auch der nächste Abschnitt der Tour, bis du das kleine Dorf Saldutiškis erreichst und nach Süden in den größten Naturpark des Landes, den Labonoras Regionalpark, kommst. Wenn du das namensgebende Dorf Labanoras erreichst, biegst du nach Westen ab, in Richtung der Stadt Molétai. Von hier geht es weiter in südlicher Richtung über die Dörfer Dubingiai und Nemenčinė in die lebhafte Hauptstadt Litauens – Vilnius.
Die größte Stadt des Landes ist ein echter Geheimtipp und selbst zur Hochzeit nicht von Touristen überlaufen. Dabei gibt es hier viel zu entdecken. Die verkehrsberuhigte Altstadt wurde 1994, nur vier Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung Litauens, zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Die Architektur ist variantenreich – du findest Gebäude aus der Gotik und der Renaissance. Berühmt ist Vilnius vor allem für den litauischen Barock, ein Stil, den du unter anderem in der Universität, der Kasimir- und der St. Katharina-Kirche finden wirst. Aber nicht nur Architekturliebhaber werden in Vilnius ihre Freude haben. Du kannst zum Beispiel das Kulturzentrum Lukiškės 2.0 besuchen, das bis 2019 noch ein Gefängnis war. Heute finden sich dort eine Bar, jede Menge Ateliers und Filmschauplätze – unter anderem aus der Serie „Stranger Things“. Shopper sollten die Halės Turgus Markthalle besuchen, den größten und ältesten Markt der Stadt. Hier kannst du auf mehr als 8.000 Quadratmetern Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Backwaren einkaufen, oder in den zahlreichen Bistros, Cafés und Restaurants die lokale Küche verkosten. Wenn du hoch hinaus möchtest, kannst du entweder das Wahrzeichen der Stadt, den Gediminas-Turm, besuchen oder den 326 Meter hohen Fernsehturm Vilnius erklimmen. Besonders mutige können dort bei einem Edge-Walk auf dem Dach des Turms bis an den Rand des Gebäudes rutschen – natürlich mit einer entsprechenden Sicherung.
Deine Fahrt geht weiter Richtung Westen durch den Pipiriškių geomorfologinis draustinis-Naturpark zum Dorf Semeliškės, wo du nach Süden abbiegst und durch die litauische Kulturlandschaft radelst. Du passierst die Dörfer Daugai und Merkiné bevor du die Stadt Druskininkai erreichst. Wenn du eine Pause machen möchtest, kannst du dir hier die neugotische Backsteinkirche Jungfrau Maria Skapulier oder das Stadtmuseum, welches in einer beeindruckenden neoklassizistischen Villa unterbracht ist, ansehen. Es ist von Druskininkai nur eine kurze Fahrt vorbei an den Dörfern Leipalingis und Vejsieai bis zur Grenze nach Polen.
EuroVelo 11 Etappe 6 – Polen
In Polen hast du mit mehr als 760 Kilometern eine lange Etappe voller Highlights vor dir. Deine Fahrt beginnt im ländlichen Norden Polens. Du radelst durch grüne Landschaften, durchquerst Suwałki und erreichst Lomscha. Besuche die spätgotische Kathedrale aus dem 16 Jahrhundert, das neoklassizistische Bischofspalais oder die Markthalle aus den 1920ern und erlebe die einzigartige Atmosphäre, die aus der bewegten Geschichte des Landes entstanden ist. Deine Radtour führt dich weiter über Ostrolenka in die Landeshauptstadt Warschau. Hier solltest du eine Pause einlegen und diese einzigartige Stadt in vollen Zügen genießen. Schlendere durch die liebevoll nach dem zweiten Weltkrieg wiederaufgebaute, UNESCO-gelistete Altstadt, erklimme den beeindruckenden Kulturpalast oder besuche eines der zahlreichen Museen. Ein besonderes Highlight ist das Warschauer Königsschloss. Es gibt hier noch sehr viel mehr zu entdecken, du kannst in Warschau problemlos mehrere Tage verbringen, wenn dir danach ist.
Hinter der Hauptstadt radelst du durch das wesentlich dünner besiedelte Kulturland Masowiens nach Süden. Hier erwartet dich eine von Agrarwirtschaft und Bergbau geprägte Landschaft, die sich immer wieder mit alten Wäldern und weiten Wiesen abwechselt. Dein nächster Stopp ist Radom, eine Großstadt, in der du dir die gotische Stadtmauer, die Burgsiedlung Piotrówka und die Reste der Königsburg ansehen solltest. Wenn du Hunger hast, wirst du in den engen Gassen der Altstadt viele gemütliche Restaurants finden, in denen du die lokale Küche verkosten kannst. Gut 70 Kilometer südlich durchquerst du Kielce, wo du neben einer Burgruine und zahlreichen historischen Gebäuden auch das Geonatura Kielce besuchen kannst. Dabei handelt es sich um das Zentrum des Kadzielnia Naturparks, der die Stadt umgibt.
Die Fahrt führt weiter nach Süden, vorbei an Dörfern wie Wiślica bis nach Krakau, einem weiteren Highlight deiner Tour. Die Stadt ist eine abwechslungsreiche Mischung aus Gotik-, Renaissance- und Barock-Architektur. Sie bietet sowohl Kulturliebhabern als auch Freunden von Shoppingtouren oder einer lebendigen Clubszene jede Menge zu tun. Besondere Highlights sind das Schloss und die Kathedrale auf dem Wawelhügel. Der Großteil der Herrscher aus dem polnischen Königreich sind hier in der beeindruckenden Königsgruft bestattet. Wenn du ein einzigartiges Erlebnis suchst, besuche das Salzbergwerk Wieliczka nahe Krakau. Hier kannst du in die Tiefe hinabsteigen, unterirdische Seen bestaunen und durch Säle und Kirchen wandeln, die Bergarbeiter einst aus dem Salz geschnitzt haben. Hinter Krakau radelst du über Tarnau, Nowy Sącz und Muszyna zur slowakischen Grenze bei Leluchów. Auf der Strecke wirst du hin und wieder etwas stärker in die Pedale treten müssen, da du hier durch die Ausläufer des Tatra-Gebirges radelst, was den ein oder anderen Höhenunterschied mit sich bringt.
EuroVelo 11 Etappe 7 – Slowakei
Die siebte Etappe des EuroVelo 11-Radweges ist relativ kurz, allerdings noch nicht vollständig ausgebaut. Die rund 150 Kilometer lange Strecke soll zukünftig durch die Pieninen-Berge und die Orte Stará Ľubovňa (Altlublau), Lipany , Sabinov (Zeben), Veľký Šariš, Prešov (Eperies), Košice (Kaschau) und Trstené pri Hornáde führen. Wenn du ein wenig Erfahrung mit Bike-Urlaub hast, kannst du die Strecke anhand dieser Städte mit einer guten Routenplanung problemlos fahren, es existiert allerdings derzeit keinerlei EuroVelo-Beschilderung.
EuroVelo 11 Etappe 8 – Ungarn
Willkommen in der Puszta-Region Ungarns. Für die nächsten 400 Kilometer bewegst du dich entlang der Flüsse Bodrog und Theiß. Der Radweg führt in weiten Teilen auf den Deichen der Flüsse, was dir einen fantastischen Blick auf die wunderschöne vom Weinanbau geprägte Landschaft ermöglicht. Dein erster lohnender Stopp hinter der Grenze ist das Dorf Sátoraljaújhely, oder Neustadt am Zeltberg auf Deutsch. Die Stadt liegt in der UNESCO-gelisteten Tokaj-Hegyalja-Weinregion und ist die Heimat des Zemplén-Abenteuerpark. Hier findest du neben Skipisten, einer Seilbahn und einer Bobbahn auch das Kletterzentrum mit der größten Indoor-Kletterwand Ungarns. Das größte Highlight ist aber die Fußgänger-Brücke der Nationalen Einheit, die längste Seilbrücke der Welt. Sie verbindet die Berge Szár-hegy und Vár-hegy und bietet über 723 Meter Länge und einer Höhe bis zu 80 Meter fantastische Aussichten auf das umliegende Land.
Ein Stück weiter die Bodrog entlang liegt Sárospatak. Die beeindruckende Burg Rákóczi war früher Residenz der Fürsten Rákóczi und der Ort ist als Geburtsstadt der Heiligen Elisabeth ein beliebter Pilgerort. Deine Reise führt weiter am Fluss entlang. In Tokaj triffst du alsbald auf die Theiß, der du für den Rest deiner Ungarn-Etappe folgen wirst. Der Radweg schlängelt sich am Ufer entlang vorbei an kleinen Orten, wie Tiszalök und Tiszafüred bis nach Szolnok. Die Stadt ist einen Besuch wert – die historische Innenstadt mit der Kirche Unserer Lieben Frau von Ungarn lädt zum Verweilen ein und das Luftfahrtmuseum RepTár ist eine wahre Fundgrube für Luftfahrt-Fans. Die Reise verläuft weiter entlang der Theiß durch grüne Hügel und alte Weinberge. Weil du immer am Ufer radelst musst du kaum Höhenunterschiede überwinden und kannst die Landschaft ohne größere Anstrengungen genießen – ideal für eine Tour mit deinen Kindern im Ca Go FS Life. Die Strecke führt vorbei an Csongrád nach Szeged, der drittgrößten Stadt Ungarns. Hier, am Dreiländereck Ungarn, Serbien und Rumänien endet deine Etappe im Ungarn. Dies ist ein guter Ort für eine Pause, denn mit den über 2.000 Sonnenstunden im Jahr wird Szeged auch als Sonnenstadt bezeichnet. Du kannst in der historischen Innenstadt die hervorragenden Weine und die berühmte ungarische Küche testen. Wenn du noch mehr Entspannung suchst, kannst du ein langes Bad im Heilbad Csongrád nehmen oder einfach am Flussufer chillen, bevor du dich wieder aufs Rad schwingst und nach Serbien fährst.
EuroVelo 11 Etappe 9 – Serbien
Die Osteuropa-Route führt dich Serbien zunächst in südlicher Richtung durch die Provinz Vojvodina mit ihrer zeitlosen Landschaft, geschwungenen Tälern und grünen Hügeln. Der Radweg führt im ersten Teil weiter entlang der Theiß, vorbei an Horgoš, Kanjiža bis nach Senta, wo du auf jeden Fall den hervorragenden örtlichen Wein probieren solltest. Viele Winzer in der Gegend vertreiben ihre Weine ausschließlich lokal, sodass du nur hier an den Ufern der Theiß in ihren Genuss kommen kannst. Weiter geht es durch Ada und Novi Bečej nach Zrenjanin, wo die charmante Innenstadt zum Shoppen und die neogotische Reformationskirche zum Staunen einladen.
Hinter der Stadt Titel mündet die Theiß in die Donau, der du nun bis nach Belgrad folgst. Ein Tagesstopp in der „weißen Stadt“ lohnt sich auf jeden Fall. Die Kirche des heiligen Markus, der Platz der Republik und das Kultur-Quartier Savamala werden dich mit Sicherheit begeistern. Ein besonderes Highlight ist die Belgrader Festung, am Nordende der mittelalterlichen Altstadt. Hier kannst du nicht nur viele Zeugnisse der Geschichte Serbiens entdecken, sondern auch großartige Ausblicke auf die Stadt genießen. Du verlässt Belgrad Richtung Osten, biegst bei Pancevo in südliche Richtung ab und fährst über Smederevo, Požarevac und Svilajnac nach Despotovac. Du solltest hier eine kleine Detour machen und das Wehrkloster Manasija und die beindruckenden Resavska-Höhlen besuchen, die sich beide in unmittelbarer Nähe der Stadt befinden.
Hinter Despotovac hältst du dich weiter in südlicher Richtung und radelst durch das Herzland Serbiens voller dichter Wälder und malerischer Weinberge. Du passierst viele kleine Orte mit facettenreicher Geschichte und klangvollen Namen wie Ćuprija, Paraćin, Ražanj oder Aleksinac. Der nächste Halt, den du nicht auslassen solltest, ist die drittgrößte Stadt Serbiens Niš. Die Industrie- und Handelsstadt ist Bischofssitz und Universitätsstandort. Die römischen Ruinen Mediana, der Schädelturm Ćele Kula, die osmanische Festung und der große Markt bieten für jeden Geschmack etwas Interessantes. Willst du etwas später Pause machen, kannst du auch in Leskovac oder Vranje anhalten, bevor du bei Jablanica die Grenze nach Nordmazedonien überquerst, wo nach 560 Kilometern die serbische Etappe ihren Abschluss findet.
EuroVelo 11 Etappe 10 – Republik Nordmazedonien
In Nordmazedonien befindet sich der EuroVelo 11-Radweg noch in Planung. Die 210 Kilometer lange Strecke wird grob von Nord nach Süd führen und durch die Städte Kumanovo, die Hauptstadt Skopje, Veles, Negotino, Valandovo und Mrdaja verlaufen. Die Radwege der Route sind größtenteils bereits miteinander verbunden. Der Verlauf der Etappe wird im Laufe der nächsten Jahre finalisiert und komplett ausgeschildert werden.
EuroVelo 11 Etappe 11 – Griechenland
Die finale Etappe deiner langen Reise beginnt am Ufer des Doirani-Sees und führt dich über rund 630 Kilometer durch Griechenland. Du beginnst die Fahrt in südlicher Richtung durch den Prespa National Park bis du in Kilkis deinen ersten Halt machen solltest. Erlebe hier die Gastfreundschaft Mazedoniens, die fantastische griechische Küche und zahllose kulturelle Stätten. Ein besonderes Highlight sind die Höhlen von Agios Georgios, in der gemäß der Legende die Hydra gelebt haben soll.
Deine Fahrradtour führt dich durch die hügelige mediterrane Landschaft, bis du zum ersten Mal seit Estland das Meer erreichst – in der wundervollen Hafenstadt Thessaloniki. Du kannst hier ein Glas Wein an der Hafen-Promenade genießen, das Museum der Illusionen besuchen oder einfach auf dem Platia Aristotelous die Aussicht auf die Ägäis genießen. Du radelst anschließend weiter entlang der Küste, vorbei an Alexandria in die malerische Hafenstadt Katerini, wo du vom Sandstrand aus den legendären Berg Olymp sehen kannst. Du passierst die Stadt Larissa radelst durch Almiros, Sourpi, Glifa und Lamia, immer entlang an der unverwechselbaren Ägäisküste Griechenlands. Hinter Kamena Vourla und Arkitsa erreichst du Chalkida, wo der nördliche und südliche Golf von Euböa sich treffen. Chalkida gilt als eine der schönsten Städte in Griechenland. Wenn du über die Strandpromenade und durch die engen Gassen der Altstadt schlenderst, wird dir schnell klar werden warum. Von hier ist es nur noch eine Fahrt von rund 70 Kilometern über die Halbinsel Attika, dann kommt das Ende deiner Reise in Sicht – die sechste und letzte Hauptstadt auf der EuroVelo 11-Route: Athen. Nach mehr als 6.500 Kilometern kannst du hier mit Stolz dein Rad abstellen und die weltberühmte Akropolis oder die zahllosen anderen Ruinen aus allen Epochen der Jahrtausende alten Geschichte der Stadt erkunden. Am Ende des Tages, trinke ein kühles Glas Wein am historischen Hafen und lege die Füße hoch – du hast das Biest des Ostens bezwungen.
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