Die EuroVelo 9-Route – die Ostsee-Adria-Route
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Die EuroVelo 9-Route ist ein Fernradweg von Danzig bis nach Pula. Wir beschreiben dir, was du auf dem Weg von Polen nach Kroatien erleben kannst.

Im Mittelalter wurde in der Ostsee Bernstein gefunden, der als Schmuckstein bis in die Mittelmeerregion sehr beliebt war. Deswegen entstand die Bernsteinstraße, eine gut 2.000 Kilometer lange Handelsstraße quer durch Osteuropa. Diesem historischen Weg durch sechs Länder kannst du nun mit dem Fahrrad folgen – auf der EuroVelo-9-Route, auch bekannt als die Ostsee-Adria-Route.
Was ist das Eurovelo-Netzwerk?
Was genau verbirgt sich hinter der Bezeichnung EuroVelo? In den 90er Jahren, als Europa sich nach Osten öffnete und die EU gegründet wurde, hat der Europäische Radfahrer-Verband (EFC) ein Netzwerk an gut ausbauten und beschilderten Radwegen aufgebaut. Dabei wurden zum großen Teil bestehende Fernradwege ausgebaut und zusammengeführt, und es entstand ein Radweg-Netzwerk mit 17 Routen (und zwei weiteren in Planung), das sich über den gesamten Kontinent erstreckt. Durch die hervorragende Dokumentation und die gut ausgebauten Wege eignet sich das EuroVelo-Netzwerk – und damit auch der EuroVelo 9-Radweg – für eine große Tour oder mehrere kürzere Abschnitte verteilt über mehrere Sommer. Geeignet ist der EuroVelo 9 für Familien, die mit ihrem Ca Go FS Life Europa erkunden wollen, Bikepacker, Hobbyradler und auch sportliche Fahrer, die lange Tagesetappen fahren wollen.
Der Verlauf der EuroVelo 9-Route
Der EuroVelo Radweg führt durch zahllose Städte und abwechslungsreiche Landschaften. Du wirst mehr sehen, als wir in einem einzelnen Artikel auflisten können, deswegen stellen wir dir hier nur einige Highlights vor. Auf der EuroVelo 9-Route passierst du folgende Länder und Städte:
Land | Städte |
Polen | Gdańsk (Danzig), Tczew (Dirschau), Gniew, Nowe (Neuenburg), Grudziądz (Graudenz), Bydgoszcz (Braunberg), Gniezno (Gnesen), Poznań (Posen), Wrocław (Breslau), Świdnica (Schweidnitz), Głuchołazy (Bad Ziegenhals) |
Tschechien | Jeseník (Freiwaldau), Hanušovice (Hannsdorf), Zábřeh (Schoenberg), Litovle (Littau), Olomouc (Olmütz), Prostějov (Proßnitz), Brno (Brünn), Židlochovice (Groß Seelowitz), Novosedly (Neubau), Mikulov (Nikolsburg), Valtice (Feldberg), Breclav (Lundenburg) |
Österreich | Mistelbach, Wolkersdorf im Weinviertel, Wien, Traiskirchen, Mönichkirchen, Hartberg, Bad Blumau, Fürstenfeld, Bad Radkersburg, Mureck, Spielfeld |
Slowenien | Abschnitt 1: Šentilj v Slovenskih Goricah, Maribor, Slovenska Bistrica (Windisch-Feistritz), Slovenske Konjice (Gonobitz), Celje (Cilli), Ljubljana (Laibach), Postojna (Adelsberg), Krvavi Potok' Abschnitt 2: Koper (Gafers), Izola |
Italien | Triest, Muggia (Mulgs) |
Kroatien | Buje, Buzet, Pazin, Barban, Vodnjan, Pula |
Bitte beachte, dass die Beschilderung mit dem blauen „E“ der EuroVelo-Strecken noch nicht überall auf der Route vorhanden ist. Der Radweg ist derzeit auch noch nicht in Etappen unterteilt, wie viele andere EuroVelo-Radwege. Daher haben wir hier jedes Land, als eine Etappe gezählt:
EuroVelo 9 Etappe 1 – Polen
Deine Reise beginnt in Danzig, das wegen seiner wichtigen Rolle im Bernsteinhandel auch als die goldene Stadt bekannt ist. Wenn du etwas Zeit vor deiner Tour in der Stadt verbringen möchtest, solltest du auf jeden Fall den ummauerten historischen Stadtkern mit der Frauengasse, dem Langen Markt, dem Rechtstädter Rathaus und der gotischen Marienkirche erkunden – oder du tankst an der malerischen Hafenpromenade etwas Energie. Wenn du Danzig hinter dir lässt, geht es entlang der Ostsee zur Mündung des Flusses Weichsel, dem du Richtung Süden über Dirschau, Gniew, Neuenburg und Graudenz bis nach Braunberg folgst. Die Stadt ist eine Perle der Bernsteinroute und die mittelalterlichen Gebäude am Flussufer sind beeindruckende Zeugen der bewegten Geschichte. In Braunberg verlässt du die Weichsel und radelst weiter Richtung Süden ins polnische Hinterland, bis du kurz vor Gnesen, der ältesten Stadt Polens, nach Westen abbiegst und schließlich in Posen ankommst. Hier solltest du auf jeden Fall eine Pause einlegen und die charmante Mischung aus einer lebendigen Kneipen- und Clubszene in dieser historischen Stadt mit ihren Gründerzeit- und Jugendstil-Gebäuden für dich entdecken. Kulturliebhaber sollten die Dominsel und das Posener Königsschloss auf keinen Fall verpassen. Hier ruht der erste polnische König und die barocken Kronjuwelen können besichtigt werden.
Hinter Posen biegt der Radweg nach Süden ab und führt durch den Großpolnischen Nationalpark zu einem Highlight der Etappe: Breslau an der Oder. Hier solltest du dir auf jeden Fall den Großen Ring in der Breslauer Altstadt ansehen. Der große Platz besteht aus dem Salzring und dem Kirchplatz und gehört zu den schönsten historischen Stätten in Polen. Kunstliebhaber dürfen sich das spektakuläre 360 Grad-Panorama-Gemälde Racławicka nicht entgehen lassen. Wer eher Ruhe sucht, kann den botanischen Garten – einen der schönsten Europas – besuchen oder ganz entspannt durch die Hala Targowo-Markthalle bummeln. Hinter Breslau führt die EuroVelo-Radroute nach Südwesten, bis du bei Schweidnitz – dem Standort der UNESCO-gelisteten Friedenskirche – auf das Sudetengebirge triffst. Du radelst am Fuß der Berge entlang durch das Landschaftsschutzgebiet Broumovsko Richtung Südosten, bis du schließlich die kleine Stadt Bad Ziegenhals erreichst – den letzten Stopp in diesem Abschnitt der Strecke. Hier kannst du in der von Barock- und Renaissance-Gebäuden geprägten Stadt eine kurze Pause einlegen, um dich von den 660 Kilometern deiner ersten Etappe zu erholen, bevor du die Grenze nach Tschechien überquerst.
EuroVelo 9 Etappe 2 – Tschechien
Die Etappe in Tschechien ist mit rund 280 Kilometern deutlich kürzer, dafür aber deutlich hügeliger als der Abschnitt in Polen. Du fährst von der polnisch-tschechischen Grenze in die kleine Stadt Jeseník, im Deutschen bekannt als Freiwaldau, die vor allem für ihre zahlreichen Berg- und Heilquellen bekannt ist. Auf jeden Fall solltest du dir die Höhlen Jeskyne Na Pomezi ansehen, sehr gut erschlossene Tropfsteinhöhlen, die so groß sind, dass du eine Bootsfahrt in ihnen unternehmen kannst. Von hier geht es durch das Jeseníky-Gebirge, vorbei an den kleinen Orten Hannsdorf, Schoenberg und Littau bis du nach Olomouc (Olmütz). Die Stadt war lange das Zentrum der Region Mähren und einer der wichtigsten Städte des böhmischen Königreichs, was man dem Stadtbild auch heute noch ansieht. Ein kurzer Stopp lohnt sich auf jeden Fall. Die historischen Gebäude, der alte Markt mit der UNESCO-gelisteten Dreifaltigkeitssäule und die vielen kleinen Restaurants und Cafés werden dir die Zeit hier versüßen. Weiter geht es durch die Olomouc-Region vorbei an Prostějov (Proßnitz) in die Stadt Brünn. Die Festung Spielberg, die Kathedrale St. Peter und Paul und das abwechslungsreiche Stadtbild sind einen Besuch wert.
Wenn du es eher düster magst, kannst du in Brünn das zweitgrößte Beinhaus besuchen, in dem mehr als 50.000 Skelette untergebacht sind. Weiter geht es in südlicher Richtung entlang des Flusses Svratka, durch Groß Seelowitz bis nach Novosedly (Neubau), wo du nach Osten abbiegst und an der tschechisch-österreichischen Grenze entlang nach Mikulov, (deutsch, Nikolsburg), kommst. In dieser fast 1.000 Jahren alten Stadt kannst du dir das Schloss Mikulov, den historischen Stadtplatz und die Dietrichsteiner Gruft ansehen. Wenn du Zeit hast, lohnt sich auch der Weg auf den heiligen Berg, dem Naturwahrzeichen der Stadt. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Ende der Etappe. Nur einige Kilometer weiter östlich passierst du Valtice (Feldberg), die mährische Weinhauptstadt und biegst in Breclav (Lundenburg) nach Süden ab, um die Grenze nach Österreich zu erreichen.
EuroVelo 9 Etappe 3 – Österreich
Der erste Abschnitt der Etappe führt durch die Region in Niederösterreich, die als Weinviertel bekannt ist. Du radelst in grob südlicher Richtung durch die Weinorte Mistelbach und Wolkersdorf im Weinviertel, die dir Gelegenheit geben, die hervorragenden regionalen Weine zu verkosten. Das Highlight der Etappe ist damit nicht mehr fern – die Landeshauptstadt Wien. Die weltbekannte Metropole ist allein einen mehrtägigen Urlaub wert. Wenn du die Zeit nicht aufbringen möchtest, solltest du dir zumindest einige Highlights anschauen - Schloss Schönbrunn, die Hofburg, Schloss Belvedere, den Wiener Prater, das Museumsquartier oder das Hundertwasserhaus zum Beispiel – und zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal wiederkommen. Hinter Wien geht es auf dem Thermenradweg durch den Wienerwald über Traiskirchen und die Wiener Neustadt zum Aufstieg in die Alpen. Dafür musst du den Wechsel-Pass mit einer Höhe von 980 Metern erklimmen, um in Mönichkirchen auf der Grenze von Niederösterreich zur Steiermark den höchsten Punkt der EuroVelo 9-Route zu erreichen. Hier kannst du eine Pause einlegen und die wundervolle Aussicht auf die Alpen genießen.
Von hier geht es bergab durch die Steiermark nach Hartberg, eine der vielen kleinen Städte, die dich auf dem Thermenradweg verzaubern werden. Wenn du eine Pause benötigst, dann kannst du dich gut 30 Kilometer weiter südlich in der Thermenhauptstadt Österreichs Fürstenfeld in einer der größten und schönsten Thermen entspannen. Deine Tour führt dich weiter durch das malerische Thermen- und Vulkanland der Steiermark, bis du bei Bad Radkersburg die Grenze nach Slowenien erreichst. Noch bleibst du allerdings für einige Zeit in Österreich. Du biegst nach Westen ab und passierst Mureck. Wenn du noch eine Pause in Österreich einlegen möchtest, ist die Stadt ein guter Ort, um die lokale Küche zu verkosten und die historischen Stätten zu besuchen. Die Etappe endet in Spielfeld nach rund 320 Kilometern an der Grenze zu Slowenien.
EuroVelo 9 Etappe 4 – Slowenien
In Slowenien erwartet dich eine 250 Kilometer lange, sehr ländlich geprägte Etappe. Von der Grenze aus führt die EuroVelo 9-Route nach Süden, vorbei an kleinen Orten mit komplizierten Namen, wie Šentilj v Slovenskih Goricah, nach Maribor. Die Stadt verfügt über eine autofreie Innenstadt, die du mit dem Ca Go Lastenrad erkunden kannst. Hier steht neben der Backstein-Franziskanerkirche und der Burg Maribor auch die älteste Weinrebe der Welt. Maribor ist eine charmante Mischung aus moderner Stadtkultur und Infrastruktur und historischen Stätten – auf jeden Fall ein lohnender Stopp. Deine Radtour führt dich weiter in grob südlicher Richtung durch die Untersteiermark. Während du durch Windisch-Feistritz und Gonobitz radelst wird dir auffallen, dass die Landschaft zunehmend mediterraner wird. In Cilli, deinem nächsten Stopp, solltest du dein Rad kurz abstellen und den steilen Aufstieg zur lokalen Burg wagen – sie gehört zu den schönsten Burgen auf der Strecke, und ermöglicht dir fantastische Aussichten auf die historische Stadt und das Umland. Nun geht es für gut 70 Kilometer nach Westen durch die wundervolle Landschaft nach Ljubljana, der Hauptstadt Sloveniens. Die auf Deutsch als Laibach bekannte Stadt ist ein Highlight deiner Tour.
Die drei berühmten Brücken „Tromostovje“ über den Ljubljanica im Zentrum der Stadt verbinden den Prešerenplatz mit der Altstadt, die im Schatten des Burgberges liegt. Die historischen Bauten sind exzeptionell gut erhalten und die farbenfrohen Fassaden machen deinen Aufenthalt in Laibach zu einem unvergesslichen Erlebnis. Auch die Burg von Ljubljana und der Tivoli-Park mit seinem pittoresken Schloss sind einen Besuch wert. Du solltest dir zudem Zeit nehmen, die außerhalb des Landes nur wenig bekannte slowenische Küche zu verkosten – in Ljubljanica findest du einige der besten Restaurants und Cafés des Landes. Von hier geht es weiter Richtung Süden. Wenn du in Postojna (Adelsberg in Deutsch) ankommst, solltest du dir Zeit nehmen, die in den Fels gebaute Burg Predjama und die engen Gassen des historischen Majlont-Viertels zu erkunden. Ein besonderes Highlight sind die Höhlen von Postojna. Die auch als Adelsberger Grotte bekannten Höhlen sind die zweitgrößten Tropfsteinhöhlen der Welt – ein Erlebnis, das du auf keinen Fall auslassen solltest. Hinter Adelsberg fährst du noch gut 40 Kilometer in den kleinen Ort Krvavi Potok an der Grenze, wo du für kurze Zeit das Land verlässt und einen Abstecher nach Italien machst.
EuroVelo 9 Etappe 5 – Italien und Slowenien
Dies Etappe ist extrem kurz und führt ausnahmsweise durch zwei Länder – du fährst für rund 35 Kilometer durch Italien, dann kehrst du für circa 20 Kilometer zurück nach Slowenien. Zuerst erwartet dich ein weiteres Highlight deiner Tour – die italienische Adria-Stadt Triest. Deine erste Stadt am Meer seit Danzig gehört gleichzeitig zu den schönsten Städten auf deiner Tour. Das vollständig erhaltene historische Stadtviertel
Borgo Teresiano, der Canal Grande mit der Kirche Sant’Antonio Nuovo und der zum Meer offene Piazza dell’Unita d’Italia stehen Rom und Venedig in nichts nach. Vor allem Kaffeeliebhaber werden in Triest ihre Freude haben, denn die Stadt ist seit 1719 ein Freihafen, in dem Kaffee aus Afrika nach Europa eingeführt wird. Wenn du eine Tasse in besonderer Atmosphäre genießen möchtest, dann solltest du das Café San Marco besuchen, das älteste Kaffeehaus der Stadt. Von Triest aus geht es direkt bei Muggia über die Grenze nach Slowenien. Hier erwartet dich ein entspannter Ride entlang des Meeres. Dabei kommst du durch die malerischen Hafenstädte Gafers und Izola, die beide zum Verweilen an der Küste einladen. Kurz darauf erreichst du die Grenze zu Kroatien, der letzten Etappe deiner Reise.
EuroVelo 9 Etappe 6 – Kroatien
Der finale Abschnitt des EuroVelo 9-Radroute führt für 150 Kilometer durch die Berge und Täler der Halbinsel Istriens. Dabei kommst du an malerischen Orten wie Buje und Buzet vorbei, die mit ihren engen Gassen und mittelalterlichen Gebäuden mediterranen Charme versprühen. Du verlässt die Küste und erkundest das Hinterland der Halbinsel. Dabei passierst du die Stadt Pazin, dessen Kastell eines der größten und am besten erhaltenen in Istrien ist. Knapp 40 Kilometer weiter südlich erreichst du Vodnjan, eine rustikale Stadt, die fast vollständig aus historischen Gebäuden besteht und eine beeindruckende Pfarrkirche mit den Körpern von gleich drei Heiligen beherbergt – ein beliebter Pilgerort für viele Menschen. Von hier ist es nur noch eine kurze Fahrt zum Ziel der Etappe – und dem Ende deiner Reise. Die Stadt Pula ist ein guter Ort, um noch einmal die historischen Stätten Kroatiens zu erkunden. Die mediterrane Stadt ist voller römischer Ruinen, wie der Arena und dem Forum mit dem antiken Augustustempel. Du kannst dir die Festung ansehen oder die Zerostraße, unterirdische Luftschutzanlagen aus dem ersten Weltkrieg, bevor du dein Rad abstellst, die Füße hochlegst und deine lange Fahrt Revue passieren lässt. Nach über 2.000 Kilometern auf der Bernsteinroute hast du dir auf jeden Fall ein gutes Glas Wein an der Adriaküste verdient.
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