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Wie stelle ich mein Rad individuell und korrekt auf mich ein? – How to Ca Go Folge 17

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Was ist zu hoch, was zu tief oder zu weit? Die optimale Einstellung von Sattel und Lenker an einem Lastenrad weicht von anderen Radtypen ab. Wir zeigen, wie du dein Ca Go in Sachen Komfort und Sicherheit perfekt an dich und deine Maße anpasst.

Mann in Ca Ho Shirt hält zwei Schraubendreher in die Kamera

Es kursieren viele Faustformeln, Regeln und Grundsätze über das korrekte Einstellen eines Fahrrades auf seinen Piloten. Von denen trifft die Hälfte nicht zu, die andere ist ungenau und selten für ein Lastenrad ausgelegt. Ein Cargobike bringt einige, Besonderheiten mit sich, die es von einem Tourenrad oder Commuter unterscheiden, wenn es um die jeweils besten Einstellungen der Sitzposition geht. Hier die wichtigsten Punkte:

  • Das Eigengewicht des Lastenrades ist höher, selbst Longtail-Modelle oder sportlichere Varianten wie das Ca Go CS wiegen wegen der hohen Belastungen im Alltag grundsätzlich mehr, was gleichzeitig bedeutet, dass das Rad bei langsamem Tempo und im Stand etwas schwerer zu kontrollieren ist.
  • Viele Lastenräder werden nicht in fünf oder sechs Größen angeboten, sondern als Einheitsrahmen. Das limitiert je nach Hersteller zum einen die Einstellmöglichkeiten für sehr große oder kleine Menschen, zum anderen wird eine andere Rahmengeometrie mit flacherem Sitzrohrwinkel nötig. Das heißt, die ausziehbare Sattelstütze ist schräger nach hinten ausgerichtet. Beim Verstellen der Sitzhöhe ändert sich bei solchen Bikes folglich der Abstand zum Lenker, bei Standardrädern ist das kaum der Fall. Umrechnungstabellen von Trekkingrädern oder Mountainbikes zum Beispiel passen deshalb nicht gut zu den meisten Lastenrädern.
  • Umkippen ist teurer. Wenn ein normales Straßenrad mal auf die Seite fällt, ist im schlimmsten Fall ein Kratzer im Lack. Das Rad, in dem die Kinder mitfahren oder man Einkäufe in Gläsern oder Flaschen transportiert, sollte dagegen nie ins Kippen kommen. Wegen der höheren Gefahr für eklatante Schäden ist es in Ordnung, kleine Abstriche in der Ökonomie und Effizienz des Tretens in Kauf zu nehmen – zumal der Motor Einbußen der Effizienz ausgleicht – und dafür eine Sitzposition mit maximaler Kontrolle einzunehmen. Das gilt natürlich gleichermaßen für das Stehen, Beschleunigen, Anhalten und Fahren mit dem Cargobike.
  • Das Lastenrad wird meist als Kurzstreckenrad benutzt. Bikes wie das CS90 Allroad eignen sich auch prima für Touren, Kerngeschäft von Lasteseln bleiben aber Transporte auf kurzen Strecken mit viel Stop-and-Go-Verkehr. Fahrräder für lange Touren werden eher für optimales, effizientes Treten eingestellt, bei Cargomodellen ist eine Optimierung für komfortables und sicheres Anhalten und Anfahren darum durchaus sinnvoll.
  • Cargobike gleich Gruppenbike: Besonders bei Familien mit Kindern oder Lastenfahrrädern in Firmenpools kommen auf ein Bike oft mehrere Fahrer. Das Rad müsste also ständig verstellt werden, was nicht bei jedem Parameter ad hoc machbar ist. Deshalb müssen solche Multi-User-Bikes ein Setup bekommen, das es auch unterschiedlich gebauten Fahrern und Fahrerinnen erlaubt, höchstens die Sattelhöhe zu verstellen.
Mann sitzt in seiner Heimwerkstatt auf Ca Go CS

Die 6 Schritte zum optimalen Einstellen deines Lastenrades

Würde es sich in Folge um ein Tourenrad oder Mountainbike handeln, könnte man sehr einfach auf eine professionelle Setup-Hilfe zum Einstellen des Velo, wie die Ergon Fitting Box, verweisen. Und tatsächlich würden viele Maßnahmen aus der Fitting Box für Tourenräder auch auf Cargobikes anwendbar sein – manche Werte müssten aber vom User je nach Cargobike-Model korrigiert werden. Das liegt hauptsächlich an erwähntem Sattelrohrwinkel und den räumlichen Einschränkungen, die die Ladeabteile mit sich bringen.

Eine gesunde und fahrstabile Grundeinstellung ist aber auch mit wenigen Schritten ohne millimetergenaue Vermessungen möglich. Dabei wenden wir uns zunächst den Lastenrädern zu, die nur von einer Person bewegt werden.

Ausgangspunkt von jedem Bikefitting ist die Sattelhöhe. Experten auf diesem Gebiet wie Dr. Kim Tofaute empfehlen dabei eine Einstellung, die beim Treten die Knie in einem Winkel zwischen etwa 85 Grad am oberen Totpunkt und einer fast vollständigen Streckung liegen. Innerhalb befindet sich der Bereich, in dem die Muskeln effizient arbeiten und die Belastung auf die Knie möglichst gering ist. Nachteil: Man muss im Allgemeinen komplett vom Rad heruntersteigen, wenn man stoppt. Die Füße reichen im Sattel sitzend nie beide bis zur Erde. Dieser Moment kurz vor dem Stand birgt bei leichten Bikes kaum die Gefahr des Kippens, Lastenräder können jedoch je nach Beladung eher aus der Balance geraten. Deshalb wird die Sattelhöhe als Kompromiss etwas tiefer angesetzt, um möglichst schnell noch im Sattel sitzend in den sicheren Stand zu kommen. Auch das Cockpit wird später nicht nur zum Fahren, sondern auch zur guten Kontrolle im Stand positioniert.

Schritt 1: Die Sattelhöhe

Einer der oben erwähnten Mythen beim Einstellen der Sitzposition ist, dass man grundsätzlich im Sattel sitzend beide Füße fest auf den Boden absetzen können muss. Das wäre für neun von zehn Radfahrern aber deutlich zu tief. Diese Regel sollte man bei kleinen Kindern, extrem unsicheren Fahrern und ja, beim Fahren von Lastenrädern anwenden. Wie intensiv der Kontakt der Füße zum Boden sein sollte, hängt vom Gewichtsverhältnis zwischen Pilot und Bike ab. Körperlich kräftige Menschen mit wenig beladenen, eher leichten Lastenrädern wie dem Ca Go CS haben genug Kontrolle, wenn beide ausgestreckten Fußspitzen den Boden erreichen, wenn man noch fest im Sattel sitzt. Eine Person von 50 oder 60 Kilo mit einem voll beladenen Long-John oder zwei Kindern auf dem Longtail-Rad sollten satt mit beiden Vorfüßen aufstehen, die Fersen nur minimal über dem Boden. Ohne Dropper Post (s.u.) ist die korrekte Sitzhöhe zum Treten bei Cargobikes zweitrangig.

Jemand stellt die Sattelhöhe beim CS ein.

Schritt 2: Der Nachsitz

Mit der Sattelhöhe hängt auch der Nachsitz zusammen, also wie weit der Sattel auf seiner Klemmschiene nach vorne oder hinten verschoben wird. Weiter unten wird noch auf die Wechselwirkung bezüglich des Abstands Lenker zu Sattel eingegangen. Da wie beschrieben bei den meisten Cargobikes die Sattelstütze schon recht schräg nach hinten aus dem Rahmen austritt, kommt dem Nachsitz eine besonders große Bedeutung zu. Zwei Methoden:

Pi mal Daumen verschiebt man den Sattel im Verhältnis zur Körpergröße nach vorne beziehungsweise hinten. Grundlage ist der Eignungsbereich des Bikes, z.B. für Menschen von 1,60 bis 1,90 Meter. Wer 1,75 Meter groß ist, klemmt den Sattel in der Mitte der Rails fest, bei 1,90 Meter schiebt man ihn ganz nach hinten, bei 1,60 Meter  ganz Richtung Vorderrad – bei Zwischengrößen entsprechend. Besser man bockt das Rad auf, setzt sich auf den Sattel, stellt die Kurbelarme waagerecht und peilt von der Mitte des Kniegelenks nach unten. Profis nutzen dafür ein Senklot. Die Lotlinie vom Drehpunkt des Knies sollte durch die Pedalmitte verlaufen. Durch Verschieben des Sattels auf seinen Schienen kann man Differenzen ausgleichen.

Es wird gezeigt, wie man den Nachsitz am Fahrradsattel einstellen kann.

 

Tipp von Dr. Kim Tofaute:

„Eine versenkbare Sattelstütze ist bei Cargobikes, die sich mehrere Personen teilen oder mit denen viel gefahren wird, eine lohnende Investition.“ Diese Dropper Posts funktionieren ähnlich wie Bürostühle: Eine Teleskopstütze lässt sich mittels Verlagerung des Körpergewichts eindrücken oder ausfahren, der Knopf zur Arretierung befindet sich im Allgemeinen am Lenker.

Schritt 3: Die Lenkerhöhe

Auch die Höhe des Cockpits, also Lenkers, wird als Kompromiss aus Kontrolle beim Fahren und Kontrolle beim Absteigen und Stehen eingestellt. Dr. Tofaute rät bei solchen Kurzstrecken-Bikes, die Lenkerhöhe komfortabel hoch zu gestalten, was zusätzlich die Sicht auf den Verkehr voraus verbessere. Aber, ein zu hoher Lenker birgt die Gefahr, im Stand die Gewalt über das Rad schneller zu verlieren. Sind die Hände, wenn der Fahrer entspannt auf dem Boden steht, auf Brustniveau oder höher, verlaufen die Arme in ineffizienter Linie beziehungsweise hat man einen schlechteren Hebel, sollte das Bike seitlich zu kippen drohen. Die Brusthöhe im Stand sollte das obere Limit für den Lenker sein, das untere hängt eher mit persönlichen Vorlieben zusammen. Ein guter Test: Wenn man sich mit einer engen Jacke auf das Rad setzt, sollte man den Lenker komfortabel erreichen, ohne dass sie unter den Armen oder am Rücken spannt.

Die Lenkerhöhe des Ca Go Cs wird überprüft

Schritt 4: Die Sitzlänge

Im professionellen Bikefitting würde man jetzt den waagerechten Abstand des Lenkers zum Sattel justieren. Bei Cargobikes gibt es technisch da oft kaum Möglichkeiten zum Verstellen, besonders wenn der Laderaum sich vor dem Lenker befindet. In den allermeisten Fällen müsste dazu der Vorbau, das Verbindungsstück von Gabelschaft und Lenker, getauscht werden. Das ist aber bei Cargobikes nur in zwei Extremfällen nötig: Wenn der Abstand zu gering ist, kann man nicht den vollen Lenkeinschlag nutzen, weil die Griffe gegen Knie oder Schenkel stoßen. Nicht jedes Rad hat eine intelligente Seilzuglenkung wie die Ca Go-Modelle, die die nötigen Lenkbewegungen verringern. Der entgegengesetzte Fall, wenn man sich beim Einlenken auf der Kurvenäußeren Seite des Lenkers nach vorne überstrecken muss, um fest am Griff zu bleiben, erzeugt ebenfalls Handlungsbedarf. Den Austausch des Vorbaus gegen einen längeren oder kürzeren sollten nur geübte Schrauber selbst übernehmen.

Der Lenker der Ca Go CS wird richtig eingestellt

Schritt 5: Wichtige Cockpiteinstellungen

Diese Arbeiten werden oft vergessen, sind aber für die Fahrsicherheit, gleich bei welchem Rad, wichtiger als man denken mag. Die Positionierung von Griffen und Bedienelementen am Lenker hilft, bei jedem Manöver der Fahrt entspannt in der idealen Griffposition zu bleiben. Jedes Umgreifen zum Bedienen von Schaltung, Bremse oder Antrieb verzögert in Notsituationen die Reaktion. Besitzt das Rad wie ein Ca Go ergonomische Flügelgriffe, sollen diese so am Lenker rotiert werden, dass die Handrücken etwa in einer Linie mit dem Unterarm verlaufen. Abgeknickte Handgelenke sogen für Taubheit und Schmerzen. Alle Bedienelemente, die am Lenker montiert werden, sollten in dieser ergonomischen Griffhaltung mit dem jeweiligen Daumen oder den vorgesehenen Fingern erreichbar sein. Trotzdem dürfen sie nicht dauerhaft an den Händen reiben. Wichtig noch für die Bremshebel: Liegen die ausgestreckten Finger auf den Hebeln, sollten sie in Verlängerung von Unterarm und Handrücken verlaufen. Andernfalls sollte man sie weiter vorwärts oder rückwärts rotieren.

Jemand stellt einen Bremshebel am Fahrradlenker ein

Schritt 6: Fuß- und Cleatposition

Da Lastenfahrräder ganz selten bis gar nicht mir Klickpedalen gefahren werden, entfällt der Schritt, die zugehörigen Schuhplatten einzustellen. Wichtig in dem Zusammenhang: Setz deine Füße nicht mit der Ferse oder Fußmitte aufs Pedal, sondern platziere den Fußballen mittig auf der Pedalachse. Die Fußspitzen zeigen gerade nach vorne oder leicht ach außen.

Demonstration der richtigen Fußposition auf dem Fahrrad

 

Tipp von Dr. Kim Tofaute:


„Das Schuhwerk ist auch ohne Klickpedale alles andere als unwichtig. Feste Schuhe mit einer harten Sohle verhindern zum einen, dass sich der Druck zu punktuell vom Pedal auf den Fuß überträgt. Zum anderen lässt sich ein zur Seite kippendes Rad mit stabilem Stand so viel besser abfangen, als wenn man auf hohen, sehr weichen Sohlen oder gar welchen mit hohem Absatz steht.“

Der Kleinste gibt die Richtung vor

Bleibt der nicht seltene Fall, dass sich mehrere Menschen ein Lastenrad teilen und deshalb Sattel- und Cockpit-Einstellungen auf beide beziehungsweise mehrere Fahrer passen müssen. Da Sicherheit vor allem steht, orientiert man sich bei der Kompromissfindung eher am Kleinsten in der Runde. Oberste Regel bleibt: Der Lenker sollte weder beim Fahren noch im Stand über Brusthöhe sein, die Arme also immer deutlich abwärts Richtung Lenker verlaufen. Das bedeutet im schlechtesten Fall, dass der oder die Größere mit etwas mehr Oberkörperneigung sitzen muss, das ist verkraftbarer als ein Crash. 
Bei der Sattelhöhe sollte man sich allerdings die Mühe machen und sie bei Fahrerwechsel verstellen. Markierungen mit einem wasserfesten Filzschreiber helfen, verschiedene Einstellungen schnell wiederzufinden. Bitte keine Marker ins Metall ritzen, das kann das Bauteil schwächen. Wer einen Schnellverschluss zur Korrektur der Sattelhöhe nutzt, sollte das beim Abstellen und Abschließen des Bikes berücksichtigen und den Sattel einbeziehen. Dr. Tofaute regt sogar an, über eine eigene Sattelstützen-Sattel-Kombination für jeden Fahrer nachzudenken. Vor Fahrtantritt könnte so jeder seinen individuell passenden Sattel inklusive bereits eingestelltem Nachsitz ins Rad einsetzen. Eine Markierung an der Stütze hilft, schnell die passende Höhe zu finden. Ideal sind auch erwähnte Dropper Posts, die sich sogar während der Fahrt durchs Körpergewicht verstellen lassen.

 

Tipp bei diversen Körpergrößen:


Bei Größenunterschieden von mehr als zehn oder fünfzehn Zentimetern kann es 
helfen, den Sattel auf seiner Klemmschiene betont weit hinten zu fixieren. Auch wenn das Schritt #2 widerspricht, kompensiert die Maßnahme unterschiedliche Beinlängen etwas.

 

Wenn du mehr Tipps und Tricks zu deinem Ca Go Bike suchst, schau dir andere Artikel aus unserer Reihe „How to Ca Go“ an.

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